Das National-Denkmal Muir Woods

 
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Das National-Denkmal Muir Woods besteht aus Überresten jener alten Küsten-Mammutbäume, die vor dem 19. Jahrhundert viele nordkalifornische Küstentäler bedeckten. Der einheimische Geschäftsmann William Kent und dessen Frau Elizabeth Thacher Kent kauften 1905 Land in diesem Tal, um einen der letzten Bestände von nicht abgeholzten Redwood-Bäumen zu schützen. Um deren dauerhaften Schutz zu sichern, übereigneten sie 120 Hektar Mammutbäume der Bundesregierung der Vereinigten Staaten. 1908 erklärte dann President Theodore Roosevelt die Gegend zu einem nationalen Denkmal. Auf William Kent’s Verlangen wurde es nach dem Naturschützer John Muir benannt. Dank der Inspiration von John Muir und dem grosszügigen Geschenk der Familie Kent können wir auch 100 Jahre später noch diesen historisch gewachsen Wald erleben. Wir wurden damit betraut, das Vermächtnis von Kent und Muir weiterzutragen, diesen erstaunlichen Platz für künftige Generationen zu schützen, und an der Erhaltung von Wildnis und natürlichem Wunder zu arbeiten.

"Dies ist vielleicht das beste Denkmal für einen Baumliebhaber, dass in den Wäldern der Welt auffindbar ist. Sie haben mir eine grosse Ehre erwiesen, und darauf bin ich stolz."

— John Muir an William Kent

 
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Redwood Sorrell / JAMES M. MORLEY

Das Leben des Redwood-Waldes

Historische Küsten-Mammutbäume dominieren diesen nebeldurchzogenen Wald. Riesenbäume allen Alters, viele über 600 Jahre alt, wachsen unter abgestorbenen, aber noch stehenden, manchmal jedoch auch verwesenden Stämmen und verschiedenartigem Unterholz. Dieses spezialisierte Waldumfeld bietet einen Lebensraum für eine Reihe von Pflanzen und Tiere, die sich dem geringen Lichteinfall und den Feuchtigkeitsbedingungen angepasst haben. Schattenliebendes Unterholz gedeiht gut unter dem Dach der Riesenbäume. Redwood-Ampfer, Schwertfarne und Moose bleiben kühl und feucht; Lorbeerbäume und grossblättrige Ahorne recken sich nach dem Sonnenlicht. Auf den Hügelseiten konkurrieren Douglas-Fichten mit Mammutbäumen im Hochwuchs. Feinzarte Wildblumen wie Trillium, Clintonia und Rotholz-Veilchen verschönern den Waldboden im Winter und Frühling.

Tiere scheinen in dieser ruhigen Waldumgebung sehr scheu zu sein. Einige, wie Flecken-Eulen, Fledermäuse und Waschbären, erscheinen meist nur nachts. Andere, wie Rehe, sind am frühen Morgen und in der Abend-Dämmerung aktiv. Einige Vögel, wie Warblers (Waldlaubsänger), Kinglets (Goldhähnchen) und Thrushes (Drosseln), ziehen auf ihrer Wanderung durch Muir Woods, während Winter-Zaunkönige hier das ganze Jahr über leben.

 
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Steller’s jay  | nps / JAMES M. MORLEY

Reptilien und Amphibien wie die Western Garter-Schlangen, Rubber Boas, und der kalifornische Gross-Salamander treten selten auf, aber schleimige, hell-leuchtende Bananenschnecken findet man während der Regenzeit im Überfluss. Am häufigsten kann man Steller’s Jays (Diademhäher), Sonoma Streifenhörnchen, and Western Grauhörnchen beobachten.

Redwood Creek Wasserscheide

Der Redwood Creek entspringt hoch auf den Berghängen des Mount Tamalpais und teilt den Park ungefähr in zwei Hälften. Er fliesst ganzjährig und versorgt hier Bäume und Tiere; er ist auch Gastgeber verschiedener in seinem Wasser lebender Tiere, wie z. B. Fische, Insekten und Salamander. Im Sommer reduziert sich der Bachlauf zu einem Rinnsal, dass die noch stehenden Wasserteiche verbindet. Der Winter ist hier die Regenzeit, mit durchschnittlich 40 inches/102 cm Niederschlag pro Jahr. Winterliche Regenstürme verwandeln dann den Bach in ein reissendes Wildwasser. Mit Regenwasser geladen, bricht der Redwood Creek durch die Sandbank nahe des Strandes bei Muir Beach und gibt damit der gefährdeten Steelhead Forelle und dem vom Aussterben bedrohten Coho Lachs die Möglichkeit, den Fluss hochzuschwimmen, um dort zu laichen.

Ein ökologischer Schatz

Das Muir Woods National-Denkmal und die Redwood Creek Wasserscheide sind Teil der Golden Gate International Biosphere Reserve, eines der reichsten und am meisten gefährdeten Gebiete mit Pflanzen- und Tierleben auf unserem Planeten. Nahe der Stadt San Francisco gelegen, sieht Muir Woods jedes Jahrfast eine Million Besucher aus der ganzen Welt; hier hat der Besucher einen Einblick in die komplexe Welt von Natur und Habitaterhaltung.

 
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Der Besuch im Muir Woods

Das Muir Woods Nation-al-Denkmal liegt 19 km nördlich der Golden Gate Brücke und ist auf der Au-tobahn U.S. 101 und auf der California Highway 1 zu erreichen. Parken ist sehr schwierig; die besten Besuchs-Zeiten sind an Werktagen, am Morgen und am späten Nachmit-tag. Die Anfahrtsstrassen sind steil and kurvenreich, alle Fahrzeuge über 10 m sind verboten. Es gibt kei-ne Nahrverkehrsmöglich-keiten in den Park. Warme Kleidung ist empfohlen, denn die Durchschnitts-Tagestemperaturen vari-ieren hier von vier bis 21° Celsius. Es gibt im Park ein Be-sucherzentrum und einen selbstgeführten Natur-weg. Ein Geschenkladen verkauft Imbisse und Sou-venirs. Man findet Benzin und Autoservice in Mill Valley, acht km enfernt.

Muir Woods ist das ganze Jahr von 8:00 Uhr mor-gens bis zum Sonnenun-tergang geöffnet. Be-sucher, die älter als 16 Jahre sind, müssen eine Eintrittsgebühr bezahlen.

Schützt Eure Parks!

Bitte helfen Sie mit, die-ses Naturgebiet zu er-halten. Damit wildle-bende Tiere gesund bleiben, dürfen sie nicht gefüttert oder gestört werden. Fischen im Red-wood Creek ist verboten. Das Pflücken von Blumen, Verunstalten von Bäumen oder anderen Naturgege-benheiten ist nicht er-laubt. Rauchen ist auf allen Spazierwegen ver-boten. Pferde und Fahrräder sind nur auf den Feuerwehr-Zugangs-strassen gestattet. Bitte nehmen Sie keine trag-baren Radios mit in den Park. Picknick oder Camp-ing sind nicht erlaubt, je-doch gibt es in der Nähe dafür entsprechende Ein-richtungen. Gefahrenhinweis: Poison Oak (Gifteichen) und Brennnesseln wachsen hier an vielen Plätzen. Während oder nach Durchzug eines Sturmes können Äste herabfallen und Bäume umstürzen.

Rundgänge

Gehen Sie im Redwood Canyon spazieren, um den Wald zu geniessen. Dieser 227 Hektar grosse Park beinhaltet sechs Mei-len/10 km Spazierwege. Die Hauptwege im Can-yon verlaufen meist auf ebenem, gesichertem Boden. Die Brücken 1 bis 4 (siehe Karte) machen kurze Rundgänge möglich. Ungeteerte Wanderwege führen aus dem Tal heraus, sie sind mit Wegen des Mount Ta-malpais Staatspark ver-bunden.

 

Kalifornische Mammutbäume

Dem Redwood ähnliche Bäume bedeck-ten vor 150 Millionen Jahren einen gros-sen Teil der nördlichen Hemisphere. Nach einem Klima-Wechsel ging der Be-reich der Redwoods zurück; zur Zeit gibt noch zwei Arten mit sehr geringer Aus-dehnung. Der Küsten-Mammutbaum
(Sequoia Sempervirens) wächst an ei-nem dünnen, unterbrochenen, 500 Mei-len langen Landstrich an der pazifischen Küste von Oregon bis nach Big Sur. Die meisten alten Küsten-Mammutbäume wurden abgeholzt, aber einige sind ge-schützt in nationalen oder staatlichen Redwood Parks, in vielen State Parks in Kalifornien und Oregon, und hier in Muir Woods. Dieses Tal ist noch nie ab-geholzt worden—seine Wälder aus ver-schiedenaltrigen und abgestorbenen Bäumen enthalten eine reiche Gemein-schaft von Gewächsen und Tieren.

Der nahe verwandte Riesen-Sequoia (Sequoiadendron giganteum) wächst grösser im Umfang, ist aber weniger hoch als der Küstenmammutbaum. Gi-ant Sequoias sieht man in Yosemite, Se-quoia- und dem Kings Canyon National-park. Ihr Verbreitungsbereich ist auf kleinere Haine an der westlichen Seite der Sierra Nevada begrenzt.

 
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Redwood (L): Höhe to 379.1 ft. Alter to 2,000 yrs. Umfang to 22 ft. at breast height; Rinde to 12 in. thick.

Riesen-Sequoia (R): Höhe to 311 ft. Alter to 3,200 yrs. Umfang to 40 ft. at breast height; Rinde to 31 in. thick.

Küsten-Mammutbäume: Die höchsten lebenden Geschöpfe

Die “Bohemian” und “Cathedral” Haine bein-halten die grössten Bäume in Muir Woods. Der höchste Baum ist mehr als 250 feet/76 m hoch und der dickste Baum misst über 14 feet/4 m. Einige der Redwoods sind mind-estens 1000 Jahre, die meisten ausgewach-senen Bäume aber zwischen 500 bis 800 Jahre alt.

Rewoods wachsen am besten in gemässigtem Klima, geschützt von Wind und Salzgischt. Sie benötigen erhebliche Erd-Feuchtigkeit von Regen und Sommerneb-el, und wachsen am höchsten in Talauen von Flüssen, die periodisch überflutet werden. Der Welt höchstes lebende Geschöpf ist ein Küsten-Mammutbaum. Ein Red-wood im Redwood Na-tionalpark wurde 2006 gemessen: 116 m hoch-gewachsen!

 
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Regeln des Nebels und Feuers

Nebel Redwoods kön-nen nur im kalifornisch-en Küsten-Nebelgebiet bestehen, wo häufiger Sommernebel in der Trockenzeit kritische Feuchtigkeit zuführt. Nachdem es sich auf Blättern und Nadeln kondensiert, tropft die Feuchtigkeit des Nebels auf den Waldboden und regeneriert dort das Wasser, das die Bäume durch Verdampfung und Verdunstung verlo-ren haben. Feuer Brände ver-bessern die Langzeit-Gesundheit des Waldes. Feuer verbrennt die Schicht von humusarti-gem Waldboden, so dass die Samen des Red-woods den mineralhalti-gen Boden erreichen kann. Das Feuer zerstört in der Humus-Schicht Bakterien und Pilze, die vor dem Keimen Samen angreifen können. Es trägt auch dazu bei, Wachstums-Stoffe wie-derzugewinnen, Abfall in Asche zu verwandeln und verbessert die Nah-rungsmittelsuche der Wildtiere.Bevor die im 19. Jahr-hundert begonnen Waldbrandprävention den natürlichen Leben-srythmus störte, brannte es hier alle 20 bis 50 Jahre. Um die In-tegrität des Naturhaush-altes wiederherzustel-len, führt der National Park Service kontrolli-erte Teilbrände durch, um so wieder die natürliche Rolle des Feuers im Wald zu etablieren.

Dicke Rinde

Der ausgewachsene Redwood schützt sich gegen Feuerschäden durch seine schwammi-ge und faserige Rinde, zwischen sechs und 12 inches/15 bis 31 cm dick. Mehrere heisse Feuer können sich durch die Rinde brennen und das herausragende Holz der Trockenfäule aussetzen. Später könnten weitere Brände dann verfaulte Stücke aushöhlen–sol-che geschwärzten Hohl-räume können Sie am Wegesrand beobachten. Redwoods erhielten ihre Farbe–und auch ihren Namen–von der rötlich-braunen, bit-teren Chemikalie Tan-nin. Dieses Tannin er-höht sowohl im Holz als auch in der Borke die Feuerresistenz und schützt vor Anfällen von Insekten und Pilzen.

Zapfen und Samen

Redwoods sind Nadel-bäume und damit im-mergrün. Ausgewach-sene Zapfen sind holzig, rotbraun und ungefähr so gross wie Oliven. Sie sind nach einem Jahr reif und werfen 50 bis 60 kleinste Flocken per Zapfen ab, dies im späten Herbst. Während eines Monats kann durch warme und feuchte Erde ein Samen dazu angeregt werden auszukeimen. Falls sich dies auf entsprechend frischem Mineralboden ereignet, kann es zur Wurzelbildung kom-men. Nachdem die er-sten Blätter erscheinen, beginnt die Jungpflanze ihre eigene Ernährung zu übernehmen und kann im ersten Leben-sjahr bis zu zwei oder drei inches/fünf oder acht cm hoch wachsen.

Knoten und Triebe

In einem etablierten Wald wie Muir Woods zählt das Auskeimen von Knoten zur häufig-sten Fortpflanzungs-weise der Redwoods. Ein Knoten ist eine Masse von inaktiven Keimlingen, der am un-teren Teil des Stammes, den Wurzeln oder and den Seiten des Red-wood wächst. Im Falle, dass ein Baum geschä-digt wird, oder Gewebe nahe des Knotens in Mitleidenschaft gezo-gen wurde, kann dieser Knoten zu Keimen be-ginnen. Dieses Auskei-men gibt dem Redwood eine starke Konkurren-zfähigkeit gegenüber anderen Bäumen, die sich nur mit Samen fort-pflanzen. Nahe beiei-naderliegende Redwoods, oder solche, die am unteren Stamm aneinandergewachsen sind, begannen ihr Leb-en wahrscheinlich als Knotentriebe.

Flachwurzler: Die Wurzeln wachsen nur 10 bis drei bis vier Meter tief, aber breiten sich bis zu 30 m weit aus.

Last updated: April 20, 2023

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